5.03 Ressourcenplanung und Personaleinsatz

Stand 03/2025 

1. Einleitung  

Die effiziente Nutzung personeller und materieller Ressourcen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Sicherstellung der Schulqualität. Auf Grundlage des Schulgesetzes NRW und des Referenzrahmens Schulqualität NRW definiert dieses Konzept Zielsetzungen, Standards und Maßnahmen zur Ressourcenplanung und zum Personaleinsatz am Märkischen Gymnasium Wattenscheid. Dabei muss beachtet werden, dass die Ressourcenplanung an Schulen durch verschiedene Faktoren eingeschränkt wird und diese dadurch komplex macht: 

  1. Budgetbeschränkungen: Schulen erhalten begrenzte finanzielle Mittel, die nicht immer ausreichen, um alle notwendigen Ressourcen zu decken. 
  1. Personalmangel: Es ist oft schwierig sein, qualifizierte Lehrkräfte zu finden, da die Dichte der Gymnasien im Ruhrgebiet sehr hoch ist und die Herausforderungen und Voraussetzungen vor Ort sehr unterschiedliche sind bzw. Qualifizierte Lehrkräfte zu halten, insbesondere für speziellle Fächer. 
  1. Schülerzahlen: Schwankende Schülerzahlen beeinflussen die Zuteilung von Ressourcen, was langfristige Planungen oft erschwert. 
  1. Soziale und sprachliche Herausforderungen: Als einziges Gymnasium in Bochum mit Sozialindex 4 und mit hohem Anteil an Schülerinnen und Schülern (ca. 50%) mit Migrationshintergrund benötigen wir dringend zusätzliche Ressourcen, um den Bildungsbedarf zu decken. 
  1. Infrastruktur: Alte oder unzureichende Gebäude und Ausstattung behindern die effektive Nutzung von Ressourcen.  Das Märkische Gymnasium Wattenscheid steht dabei vor mehreren Herausforderungen, die die effektive Nutzung von Ressourcen behindern: 
  • Altes und unzureichendes Gebäude: Das Schulgebäude ist veraltet und unübersichtlich und bedarf dringend einer Modernisierung und Durchstrukturierung. Dies führt zum einen sicherlich höheren Instandhaltungskosten, beeinträchtigt aber zum anderen auch sehr stark die Lernumgebung der Schülerinnen und Schüler sowie die Arbeitsumgebung der Lehrkräfte. 
  • Verlust der Sport- und Gymnastikhallen: Die Schule hat ihre alte sanierungsbedürftige Sporthalle und Gymnastikhalle verloren. Dies hat die verfügbaren Sporteinrichtungen über mehrere Jahre erheblich reduziert und den Sportunterricht beeinträchtigt. 
  • Eingeschränkte Nutzung der neuen Dreifachhalle: Obwohl eine neue Dreifachsporthalle gebaut wurde, kann diese aufgrund von Förderbedingungen nicht so wie die Halle zuvor genutzt werden. Dies stellt einen weiteren und unnötigen Standortnachteil dar und schränkt die Möglichkeiten für den Sportunterricht und andere schulische Aktivitäten erheblich ein.  
  • Keine Außensportanlagen: Alle anderen Schulen des Sportschulverbundes in Wattenscheid können über entsprechende eigene Sportstätten vor Ort verfügen. 

Diese Faktoren zusammen erschweren die Ressourcenplanung und die Schaffung einer optimalen Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte erheblich. 

2. Zielsetzungen 

  • Sicherstellung eines bedarfsgerechten und transparenten Personaleinsatzes zur Optimierung der Unterrichtsversorgung. 
  • Schaffung von Entlastungsstrukturen zur Stärkung der Lehrerinnen- und Lehrerrolle. 
  • Stärkung der Teamarbeit und Professionalisierung durch gezielte Personalent-wicklung. 
  • Effiziente Nutzung materieller Ressourcen zur Verbesserung der schulischen Infrastruktur. 

3. Standards 

  • Der Personaleinsatz erfolgt unter Berücksichtigung der Qualifikationen, Interessen, individuellen Belastungen der Lehrkräfte und der Notwendigkeit den Unterricht nach Stundetafel zu erteilen.  
  • Beispiel: Fachbezogene und entlastende Deputatsregelungen für Lehrkräfte mit Zusatzaufgaben (z. B. Koordination, Beratung).  
  • Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern im Lehrkörper, einschließlich der Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen. 

Beispiel: Paritätische Besetzung der erweiterten Schulleitung, Mitbestimmung bei der Unterrichtsverteilung, der Stundenplangestaltung, im Vertretungskonzept. 

  • Es bestehen transparente und partizipative Entscheidungsprozesse zur Ressourcen-verteilung durch Optimierung der Unterrichtsverteilung durch Implementierung eines Systems zur frühzeitigen Identifikation von Engpässen/Belastungen im Deputatsbereich (Pivottabellen zur Unterrichtsversorgung und Unterrichtsverteilung (mit der Möglichkeit die Anzahl der Korrekturen, des Nachmittagsunterrichtes usw. schnell nachzuvollziehen) und gezielte Ausschreibung verfügbarer Stunden für Vertretungsstellen.  

Beispiel: Jährliche Evaluation des Personaleinsatzes in der erweiterten Schulleitung mit Feedbackschleifen. 

  • Digitale Werkzeuge werden gezielt zur Optimierung des Personaleinsatzes und zur Ressourcenverwaltung genutzt.  

Beispiel: Einsatz einer digitalen Vertretungs- und Stundenplanungssoftware (WebUNTIS) mit automatisierten Auswertungen. 

  • Fort- und Weiterbildungsangebote werden systematisch zur Qualifizierung des Personals genutzt.  

Beispiel: Schulinterne Workshops zur Schulentwicklungsplanung (Steuergruppe) und zum digitalen Unterricht (LuL). 

  • Die Ausstattung der Schule wird kontinuierlich bedarfsgerecht an die Anforderungen moderner Unterrichtskonzepte angepasst.  

Beispiel: Systematische Bedarfsanalyse und Nutzung von Förderprogrammen zur Verbesserung der IT-Infrastruktur. 

4. Zukünftige Maßnahmen 

  • Weiterentwicklung der Personalentwicklung: Erstellung eines langfristigen Personalentwicklungsplans zur Identifikation von Fortbildungsbedarfen. 
  • Transparente Ressourcenplanung: Jährlicher Schulentwicklungsbericht mit Analyse der Personal- und Sachressourcen sowie Entwicklungsperspektiven. 
  • Fortbildungsmöglichkeiten: Die Schulleitung macht die Teilnahme an Zertifikatskursen unter Berücksichtigung der Interessen der Kolleginnen und Kollegen möglich. Dabei wird auch die Abdeckung von Mangelfächern in den Blick genommen, zudem sollen Lehrkräfte mit zwei Korrekturfächern eine Entlastungsmöglichkeit erhalten. 
  • Entlastung durch Umverteilung: Zusatzarbeiten, die häufig mit einer Deputatsentlastung verbunden sind, sollen möglichst gerecht auf das gesamte Kollegium verteilt werden, um eine Ämterhäufung zu vermeiden. Neue Aufgaben sollen dabei so gestaltet werden, dass sie die individuellen Stärken und Interessen der Lehrkräfte fördern. 

Die systematische Planung und Optimierung des Personaleinsatzes und der Ressourcenverteilung ist ein wesentlicher Bestandteil der Schulentwicklung am Märkischen Gymnasium Wattenscheid. Durch klare Standards und gezielte Maßnahmen wird eine nachhaltige Schulqualität gesichert, die sowohl die Lehrkräfte als auch die Schülerinnen und Schüler unterstützt.