2.03 Klassenführung

 Stand 04/2025 

1. Einleitung 

Klassenführung ist ein zentraler Aspekt erfolgreichen Unterrichts und beeinflusst maßgeblich die Qualität von Lehr- und Lernprozessen. Eine gute Klassenführung sorgt für eine lernförderliche Atmosphäre, für verbindliche Strukturen und klare Verhaltensregeln. Sie trägt dazu bei, Lernzeit optimal zu nutzen und Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern. Am Märkischen Gymnasium Wattenscheid orientiert sich die Gestaltung der Klassenführung an den Vorgaben des Schulgesetzes NRW (§ 1 Abs. 1 SchulG NRW: „Schule soll die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler […] fördern“) sowie am Referenzrahmen Schulqualität NRW, insbesondere an den Bereichen „Lernförderliches Klima“, „Effizienz der Unterrichtszeit“ und „Strukturierung von Lehr- und Lernprozessen“. 

Ziel ist es, die Klassenführung systematisch zu stärken, strukturelle Voraussetzungen für gute Unterrichtsorganisation zu schaffen und Lehrkräfte in ihrer professionellen Handlungssicherheit zu unterstützen. 

2. Zielsetzungen 

  • Lehr- und Lernprozesse werden am Märkischen Gymnasium Wattenscheid strukturiert, zielorientiert und transparent gestaltet. 
  • Unterrichtszeit wird durch klare Routinen, verbindliche Regeln und abgestimmte Verfahren effektiv genutzt. 
  • Lehrkräfte agieren professionell und handlungsfähig im Umgang mit heterogenen Lerngruppen. 
  • Schülerinnen und Schüler erfahren Verlässlichkeit, Struktur und Unterstützung im Schulalltag. 
  • Die Schul- und Unterrichtsentwicklung wird systematisch und unter Einbezug aller Beteiligten weitergeführt.  

3. Standards 

Zur Erreichung der Zielsetzungen gelten am Märkischen Gymnasium Wattenscheid folgende schulische Standards: 

  • Absprachen zwischen Klassenleitungen innerhalb der Jahrgangsstufen initiiert und koordiniert durch die Stufenkoordination zu Beginn des Schuljahres. 
  • Strukturierte Übergabegespräche vor Beginn des Schuljahres bei Klassenleitungs- und Fachlehrkräftewechsel sichern pädagogische Kontinuität durch Übergabebögen für Klassenleitungen und Fachlehrkräfte. 
  • Das Kontinuitätsprinzip bei der Unterrichtsverteilung in den Jahrgangsstufen 5–7 sowie 8–10 wird konsequent beachtet. 
  • Lehrkräftewechsel während des Schuljahres werden, soweit möglich, vermieden. (Planung der Unterrichtsverteilung mit Vorrang für Klassenteams und Jahrgangsverbleib, Berücksichtigung von Lehrkräftewünschen im Hinblick auf Jahrgangskontinuität, Dokumentation der Lehrkräfte-SuS-Zusammensetzung für mehrjährige Bezüge) 
  • Das schulinterne Hausaufgabenkonzept schafft Transparenz über Umfang, Funktion und Bewertung von Hausaufgaben. 
  • Ein verbindliches Vertretungskonzept gewährleistet inhaltliche Kontinuität im Unterricht und insbesondere in den Jahrgangsstufen 5 und 6 eine „verlässliche Schule“. 
  • Die Arbeitsgruppe „Umgang mit schwierigen Schülerinnen und Schülern“ entwickelt Handreichungen und Strategien für herausfordernde Situationen. 
  • In Jahrgangsstufe 5 wird die Klassenleitung durch wöchentliche Klassenleitungsstunden in ihrer pädagogischen Arbeit gestärkt. 
  • In der Sekundarstufe II werden die Tutoriate als feste Ansprechpartner ergänzend zu den Beratungslehrkräften/Stufenleitungen für die Jahrgänge etabliert. 
  • Einführungsveranstaltungen und Kennenlerngespräche unterstützen neue Schülerinnen und Schüler in der Einführungsphase. 

4. Maßnahmen 

Zur Umsetzung und Weiterentwicklung dieser Standards werden folgende Maßnahmen ergriffen: 

Überarbeitung des Hausaufgabenkonzepts: 

  •  Aufnahme in Klassenordnung der Jahrgänge 5 und 6 
  • Einführung eines Feedbackformats für Schülerinnen und Schüler zur Machbarkeit 
  • Abstimmung der Hausaufgaben in Klassenteams zur Vermeidung von Überlastung 
  • Anpassung des Hausaufgabenkonzepts im Hinblick auf die verbreitete Nutzung von Künstlicher Intelligenz 

Umsetzung des Vertretungskonzepts: 

  • konsequente Bereitstellung von Vertretungsmaterialien über OneNote – Schulung der Vertretungslehrkräfte zur Fortführung unterrichtlicher Ziele 
  • Etablierung der digitalen Leseförderung als zusätzliche Möglichkeit für den Einsatz im Vertretungsunterricht 

 Förderung professioneller Handlungssicherheit im Kollegium: 

  • Etablierung der Arbeitsgruppe „Umgang mit schwierigen Schülerinnen und Schülern“ 
  • Durchführung interner Mini-Fortbildungen zu Classroom Management als Fresh-up zur SchiLf 
  •  Erarbeitung eines schulinternen Interventionsplans bei Regelverstößen 

Stärkung der Klassenleitungsfunktion: 

  •  Bereitstellung eines Materialpools für Sozialtrainings und Klassenrat 
  •  Austauschformate für Klassenleitungen über Jahrgangsteams 
  • Etablierung von Klassenleitungsteams mit klarer Aufgabenabsprache (auch im Hinblick auf die Vielzahl von Teilzeitbeschäftigungen) 

Begleitung in der Sekundarstufe II: 

  • Aufgabenbeschreibungen für Stufenleitungen/Beratungslehrkräfte und Tutoriatslehrkräfte 

Willkommenskultur für neue Schülerinnen und Schüler: 

  • Erstellung eines “Willkommenshefts” mit schulischen Abläufen und Ansprechpersonen für SEKI und SEKII 

5. Evaluation 

Die Evaluation erfolgt systematisch auf mehreren Ebenen: 

  • Befragungen von Schülerinnen und Schülern zur erlebten Verlässlichkeit, Transparenz und Unterstützung (z. B. im Rahmen der jährlichen Schulzufriedenheitsbefragung). 
  • Rückmeldungen aus dem Kollegium zu Wirksamkeit der Maßnahmen, z. B. durch Jahrgangskonferenzen und Steuergruppensitzungen. 
  • Monitoring der Lehrkräfteverteilung in den Jahrgängen hinsichtlich Kontinuität und Wechselhäufigkeit. 
  • Auswertung der Arbeit der Arbeitsgruppen, z. B. durch Präsentation von Konzepten im Kollegium. 
  • Evaluation der Klassenleitungsstunden und Tutoriate über Feedbackrunden mit Schülerinnen und Schülern. 
  • Begleitende Evaluation neuer Maßnahmen durch die Steuergruppe „Lehren und Lernen“. 

Dieses Konzept ist Teil der strategischen Schulentwicklung des Märkischen Gymnasiums Wattenscheid und wird jährlich in Hinblick auf Wirksamkeit und Passung weiterentwickelt. Es trägt zu einer strukturierten, verlässlichen und lernförderlichen Unterrichts- und Schulkultur bei, in der sich Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrkräfte sicher orientieren können.